Aktivitäten:
Fraktion Kenzingen
I
Haushaltsrede für das Jahr 2019
Stellungnahme zu verlängerten
Öffnungsseiten in Kitas und Grundschule
11.2018
Anträge zur Sanierung der Innenstadt
(PDF) (1)
(2)
(3)
(4)
(5)
Haushaltsrede für das Jahr 2018
(PDF)
Verkehrswende u.a. mit dem Fahrrad.
In jedem Urlaub werden Millionen
Deutsche zu Ausländern.
Antrag auf Aufnahme der Strecke
Kenzingen (bzw. Herbolzheim) nach Emmendingen zu stellen. Betrifft:
für den Bau von Radschnellverbindungen
(PDF)
Antrag zur Stadtentwicklung 2018
(PDF)
Vorschlagsliste Gestaltung
Hauptstrasse (PDF)
Statement zur Innenstadtsanierung
(PDF)
Antwort der Verwaltung (Tourismus)
(PDF)
Anfrage an die Verwaltung (Tourismus)
(PDF)
Entwicklungsprogramm ländlicher Raum
für die Ortsteile von Kenzingen (PDF)
PDF mit z.B.
Acrobatreader
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Haushaltsrede für das Jahr 2019
Fraktionssprecher Bruno Strobel
Liebe Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt
Kenzingen,
Herr Bürgermeister, Kolleginnen und Kollegen des Gemeinderats!
Allen
Leuten recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann!!!
Mit diesem Zitat aus den
Lebenserinnerungen des schwäbischen Industriellen, Ingenieurs und
Erfinders Robert Bosch möchte ich meine Rede zum städtischen
Haushalt des Jahres 2019 beginnen.
Es ist auch für uns Gemeinderäte in der Tat in der täglichen Arbeit
immer schwieriger
den Menschen in der Stadt die
komplexen Zusammenhänge und oft auch zwingenden sachlichen Gründe
für Entscheidungen zu erklären. Es gibt bei fast jeder Entscheidung
Menschen, die „alles besser wissen“. Ich glaube, ich spreche für
alle Gruppierungen im Rat mit dem Aufruf: „Nächstes Jahr im Mai sind
Kommunalwahlen, wir laden alle – sofern sie unser Grundgesetz und
die demokratischen Strukturen achten – zur aktiven Mitarbeit für das
Allgemeinwohl ein. Stellen sie sich der Verantwortung nicht nur
punktuell, sondern für das Große – Ganze!“
Ein öffentliches Amt zu übernehmen ist ein Schritt der unsere
Anerkennung verdient. Jede Demokratie lebt davon, dass Menschen
gewillt sind sich zu beteiligen. Ohne diese Bereitschaft erleidet
unsere Demokratie und das Gemeinwesen großen Schaden.
„Viele Bürger ahnen gar nicht, was in ihrer
Gemeinde fehlen und nicht stattfinden würde, wenn es nicht die
vielen engagierten Menschen vor Ort gäbe.“ (Zitat Bundespräsident
Frank Walter Steinmeier)
Im kommenden Jahr feiern wir „70
Jahre Grundgesetz“, eine großartige Schöpfung der
verfassungsgebenden Versammlung. Damit wurden insbesondere durch
Artikel I des Grundgesetzes: „Die Würde des Menschen ist
unantastbar“,
die Grundlagen für das
menschliche Miteinander in unserer Gesellschaft gelegt.
Heribert Prantl, Journalist und Mitglied der
Chefredaktion der Süddeutschen Zeitung, formulierte vor kurzem in
einem Zeitungsbeitrag zwei Vorschläge auf die Frage nach seinen
sieben Weltwundern der Neuzeit: Erstens das Grundgesetz und zweitens
das Europäische Parlament. Nach seiner Ansicht stehen da zwei
verwundete Weltwunder nebeneinander.
Deutschland, symbolisiert durch das
Grundgesetz, sowie die Europäische Union bzw. das Europaparlament
werden zerfressen von wiedererwachten alten Nationalismen,
zerfressen von Parteien, die aus dem neuen Europa wieder das alte
Europa der egoistischen Nationen machen wollen.
Wir als mündige Wahlbürger haben es bei den
Kommunal- und Europawahlen im kommenden Mai selbst in der Hand.
Erteilen wir auf allen Ebenen den aggressiven Nationalismen, den
Dummschwätzern, Verschwörungstheoretikern und Ewiggestrigen eine
klare Absage. Es stellt sich immer mehr die Frage, mit welchem
Demokratieverständnis wir zukünftig leben wollen. Wir verweisen an
dieser Stelle auf das genannte Zitat unseres Bundespräsidenten, der
es genau auf den Punkt bringt. Bringen wir uns alle aktiv in unser
Gemeinwesen ein! Gerade in diesen Zeiten,
in denen die gesellschaftliche Debatte zu verrohen droht, ist es
wichtig, Haltung und Flagge zu zeigen: Für Kenzingen, für Europa,
für Toleranz und für Zusammenhalt.
Unser Ratsgremium hat in dem vergangenen Jahr
viele Projekte mit Langzeitwirkung angestoßen.
Neben den vielfältigen Investitionen in die
Zukunft unserer Kinder in Form von Kindertagesstätten ist hier vor
allem der Neubau des Franziskanergartens und der alsbaldige Beginn
des Waldkindergartens zu nennen. Auch die Investitionen in die
hiesigen Schulen, zum Beispiel des Schulhofes der Grundschule, die
gleichzeitige Sanierung der Aula, der alten Festhalle und der
Üsenberghalle sind zu nennen. Für die Teilorte werden die
Möglichkeit eines Neubaus einer Schulsporthalle in Hecklingen und
die Kosten für eine Sanierung -oder falls kostengünstiger- der
Neubau der Schulbuckhalle in Bombach geprüft. All diese
Investitionen dienen der Gemeinschaft und dazu, den Kindern eine
gute und anregende Lernsituation zu schaffen.
Unsere Sorge gilt nach wie vor auch
dem Hochwasserschutz für die Teilorte, hier sind noch einige
Investitionen notwendig. Unserer Meinung nach haben diese
Investitionen in den Hochwasserschutz Vorrang vor anderen Projekten,
hat sich doch in den letzten Jahren gezeigt, dass die Starkregen,
sprich sogenannte „Jahrhunderthochwasser“ sich zwischenzeitlich fast
jährlich wiederholen. Unsere Aufgabe ist es, der Einwohnerschaft
bestmöglichen Schutz zu gewährleisten.
Die Ringversorgung für das
Trinkwasser in Hecklingen, deren Verlegung im November begonnen
wurde gibt für Notfälle auf jeden Fall Sicherheit und verbessert die
Härtegrade des Trinkwassers erheblich. Eine solche Maßnahme wäre für
die anderen Ortsteile und die Kernstadt ebenfalls wünschenswert. In
dem Bereich der Wasser- und Abwasserversorgung ist die Stadt dabei,
die Technik in der Kläranlage und die Leitungssysteme auf dem
aktuellen Stand zu halten, um keinen Investitionsstau entstehen zu
lassen.
Außer den zwingenden Anpassungen bei
den Wasser– und Abwassergebühren und einer moderaten
Gebührenanpassung im Friedhofsbereich werden die genannten Projekte
aus dem städtischen Haushaltsplan, natürlich auch mit Hilfe von
Landesmitteln,
finanziert.
Es ist wichtig, dass die vielerlei
verschiedenen Aufgaben, die wir als Stadträte in Zusammenarbeit mit
der Verwaltung für uns Kenzinger auf den Weg bringen und
verantworten, dem Bürger nähergebracht werden. Damit kann gezeigt
werden, dass die Stadt verantwortungsvoll mit den Abgaben der Bürger
umgeht und in das Gemeinwohl und die Zukunft unserer Gemeinde
investiert. Dies ist besonders auch nach Abgabenerhöhungen von
fundamentaler Wichtigkeit. Die Aufgaben für das Gemeinwohl und die
daraus entstandenen Resultate müssen gerade heute in Zeiten
wachsender Skepsis gegenüber der Politik immer wieder aufs Neue
erläutert und verteidigt werden.
Der vorliegende kommunale Haushaltsplan sieht für das kommende Jahr
ansonsten keine weiteren Abgabenerhöhungen vor. Dies gilt auch für
den Bereich der Kindertagesstätten, obwohl hier enorme
Kostensteigerungen bei den Personal- und Sachkosten zu verzeichnen
sind.
Meine Damen und Herren, alle Kinder
sind es uns wert, die bestmöglichste Versorgung für deren Zukunft zu
schaffen. Wie aus unserem Beitrag in dem Amtsblatt von der
vorletzten Woche ersichtlich wird, gilt es noch, evtl. bei den
Öffnungszeiten, da und dort Änderungen vorzunehmen. Oft handelt es
sich nur um kleine Zeitverschiebungen um Eltern den pünktlichen
Besuch einer auswärtigen Arbeitsstelle zu ermöglichen. Wenn
tatsächlicher Bedarf nachgewiesen wird, dann ist es unser aller
Aufgabe
die Rahmenbedingungen zu ändern. Die
Verwaltung und die Kindertagesstätten sind für die Eltern da und
nicht umgekehrt! Das zeitliche Angebot ist an die Nachfrage
anzupassen. Dies ist insbesondere auch ein wichtiger Beitrag zur
Chancengleichheit und Gleichstellung im Beruf, vor allem auch für
berufstätige Eltern und besonders für Alleinerziehende.
Was wäre eine Haushaltsrede der SPD
Fraktion ohne den Hinweis auf fehlenden bezahlbaren Wohnraum in
Kenzingen. Diese
Erkenntnis ist jedoch nicht neu. Wir wollen es bei diesem erneuten
Hinweis belassen, ist doch unsere Position dazu hinlänglich bekannt
und oft thematisiert. Wir leben in einer Demokratie und müssen uns
den Mehrheiten im Stadtrat bei diesem Thema beugen! Wir werden aber
weiterhin im Interesse vieler Einwohner „am Ball bleiben!“
Die Erhöhung der Attraktivität der Innenstadt
ist Ziel und Herausforderung zugleich. Die SPD Fraktion hat sich
hier sehr stark engagiert und konnte in den letzten Jahren so manche
Anregungen geben. Glücklich sind wir darüber, dass es uns gelungen
ist die absolute Barrierefreiheit in der Hauptstraße zu erreichen.
Dies dient dem Wohle unserer Menschen mit Handicap, der älteren
Generation, aber auch Müttern mit Kinderwägen.
Es ist zu wünschen, dass jetzt auch die
anliegenden Hausbesitzer und die Geschäftswelt diese historische
Chance ergreifen und ebenfalls ihre Anwesen sanieren.
Selbstverständlich ist uns allen bewusst, dass es für einzelne
Geschäfte in der Umgestaltungsphase zu Herausforderungen kommen
kann, es liegt aber auch an unserem Kaufverhalten diese erträglich
zu machen! Nichts zu tun, wie manche meinen, wäre der endgültige Tod
der Altstadt.
Unseres Erachtens sollte sich der im
Mai 2019 neu zu wählende Stadtrat, zusammen mit den Einwohnern und
der Verwaltung mit dem Thema einer ganzheitlichen Stadtentwicklung
beschäftigen. Damit soll einer weiteren Flickschusterei im Bau –
Verkehrs - Handels- und Tourismuswesen vorgebeugt werden. Dies
könnte in ein Stadtentwicklungskonzept „Kenzingen 2030“
einmünden. Die SPD – Fraktion wird diesbezüglich im kommenden Jahr
einen entsprechenden Antrag einbringen!
Mit dem beschlossenen Bau der
Gütertrasse an der Autobahn, dem 3. und 4. Gleis an der bestehenden
Trasse, mit entsprechenden hohen Lärmschutzwänden, dem 6 spurigen
Ausbau der Autobahn auf Kenzinger Gemarkung kommen immense Aufgaben
auf den Stadtrat, die Verwaltung und die Einwohner zu. Schauen wir
trotzdem positiv in die Zukunft und gestalten diese Wegstrecke
verantwortlich mit! Unsere Fraktion positioniert sich für alle 4
neuen Gleise an der Autobahn und der Ertüchtigung der bestehenden
Trasse für den Nahverkehr.
Die genannten Ziele und Aufgaben sind allen Räten unserer Fraktion
Motivation und Aufgabe für Gegenwart und Zukunft. Ziel ist es für
unsere Einwohner eine in jeder Hinsicht vorzeigbare Stadt zu
gestalten.
Hier in der Perle des Breisgaues soll Wohnen,
Lernen und Arbeiten im Einklang mit unserer schönen Landschaft und
im fairen und sozialen Miteinander auf Dauer möglich sein.
Als eine Leitlinie unseres gemeinsamen Handelns gilt: „Der Mensch im
Mittelpunkt unseres Handelns – handeln wir alle danach!“ Wir
bedanken uns ganz herzlich bei allen Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern in allen Ebenen und Einsatzgebieten und drücken mit
unserer Nennung auch die Wertschätzung ihrer wichtigen Arbeit zum
Wohle der Einwohnerinnen und Einwohner Kenzingens aus. Dabei wird
auch nicht der Dank an die Mitarbeiter des Polizeipostens Kenzingen
vergessen.
Unser Dank gilt auch all den ehrenamtlich Tätigen, die im Alltag
sehr gute Arbeit zum Wohle der Einwohnerschaft verrichten, z.B. beim
DRK, der städt. Feuerwehr, im kulturellen, sportlichen Bereich und
in der Flüchtlingshilfe. „Sie alle sind das Schmiermittel, die das
soziale Gefüge der Kommune in Bewegung und zusammenhalten“!
Unser Dank gilt Herrn Bürgermeister Matthias Guderjan und Herrn
Markus Bührer mit seinem Team für die fristgerechte und sehr gute
Erstellung des Haushaltsplanes.
Die SPD-Fraktion wird dem vorliegenden Haushaltsplan mit den
Teilplänen zustimmen, auch wenn bei einzelnen Inhalten sicherlich
noch Redebedarf besteht und an den Stellschrauben gedreht werden
sollte.
Zusammengefasst: Wir sind mit Kenzingen nach
wie vor auf einem guten Weg in die Zukunft!
Herzlichen Dank
Für die SPD-Fraktion
Bruno Strobel
Elisabeth Beha
Franz Erhardt
Madeleine Oelze
Kenzingen, 14. Dezember 2018
© Bruno Strobel
-Es gilt das gesprochene Wort-
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Stellungnahme zu verlängerten Öffnungsseiten in Kitas und Grundschule
Haushaltsrede für das Jahr 2018
Liebe Einwohner der Stadt
Kenzingen, Herr Bürgermeister, Kolleginnen und Kollegen des
Gemeinderats!
„Zu
einem guten Ende gehört auch ein guter Beginn“
(Konfuzius
chinesischer Philosoph zur Zeit der Östlichen
Zhou-Dynastie. Er lebte vermutlich von 551 v. Chr. bis 479 v. Chr).
Wir beenden ein gutes Jahr 2017
und starten in das Jahr 2018 mit außergewöhnlich positiven
Voraussetzungen.
Steigende Steuereinnahmen führen
dazu, ein Investitionsvolumen in Angriff zu nehmen das so nicht alle
Jahre möglich ist. Da die Vorredner schon mehrfach die
entsprechenden Steuer und Investitionssummen genannt haben, werden
wir uns in unserem Beitrag auf die wesentlichen Fixpunkte
konzentrieren.
Die im vorliegenden Haushaltsplan genannten Vorhaben jedoch auch
umzusetzen, ist eine der großen Herausforderungen für die Verwaltung
und uns als Gemeinderäte. Auch für das kommende Jahr wünschen wir
den Verantwortlichen in der Verwaltung eine glückliche Hand, damit
die vom Gemeinderat vorgesehenen Investitionen planmäßig realisiert
werden können. Wir konnten gerade in der vergangenen Woche lesen,
dass z.B. die Stadt Freiburg viele Dinge nicht umsetzen kann, weil
entweder die Ressourcen in der Verwaltung oder im Baugewerbe fehlen,
davon sind wir bisher weitestgehend verschont geblieben.
Wir als Stadt
Kenzingen investieren gezielt in wichtige Zukunftsbereiche und die
Quellen unseres Wohlstands, wie etwa in eine gute Bildung, am
Beispiel einer hervorragend und pädagogisch sinnvollen Einrichtung
unserer Schulen, einer kindgerechten Schulhofgestaltung, Neubau
einer Kindertagesstätte, Errichtung eines Waldkindergartens, die
Erhöhung der Attraktivität der Innenstadt oder der weiteren
Erschließung des Gewerbegebietes. Da helfen uns im Moment die stark
sprudelnden Quellen der Gewerbesteuer und diverse Landeszuschüsse
sehr wesentlich.
Auch das große Investitionsvolumen
in den Stadteilen zeugt von dem Verantwortungsbewusstsein aller
Stadträte, auch in den Ortsteilen ein attraktives und sicheres
Wohnumfeld zu schaffen.
Stellvertretend für viele Projekte
seien nur erwähnt der geplante Hochwasserschutz mit einer
voraussichtlichen Gesamtsumme von über 6 Millionen in Nordweil, die
beginnenden Sanierungen der Schulen in den Ortsteilen Nordweil und
Hecklingen, die Sicherung der Wasserversorgung in Hecklingen, die
Investitionen in Bombach und einiges mehr. Also wie man sieht werden
die Ortsteile von uns nicht vergessen.
Wir betonen in diesem Zusammenhang,
dass auch die Investitionen in der Kernstadt allen „Kenzingern“ zu
Gute kommen, wie sich am Beispiel Schulen, Straßenbau, Neubau
Betriebshof etc.belegen lässt.
Um die geplanten Investitionen auch
umsetzen zu können, unterstützt die SPD Fraktion die Planungen zur
Erweiterung des Personals im Bauamt und Bauhof. Die Stadt Kenzingen
ist in den letzten 10 Jahren um rund 2000 Einwohner gewachsen. Wir
müssen die notwendigen Stellenerweiterungen, bedingt durch die
Aufgabenzunahme und auch aus Verantwortung gegenüber den
Mitarbeitern ermöglichen.
Im vergangenen Jahr formulierten
wir, dass die Innenstadt sich aus dem Würgegriff des Verkehrs
befreien muss, damit das schleichende Ladensterben gestoppt wird.
Die SPD Fraktion hat schon viele Gestaltungsvorschläge unterbreitet
und freut sich auf die Herausforderungen und
Gestaltungsmöglichkeiten im Bereich der historischen Altstadt mit
der kommenden Hauptstraßensanierung. Hier gilt es einen kommunalen
Schwerpunkt zu setzen. Wir sind zuversichtlich, dass mit der neuen
Vorstandschaft der HuG Kenzingen neue Ideen zur Steigerung der
Erlebnisqualität mit eingebracht werden. Weisen doch erste
Stellungnahmen in der Berichterstattung nach deren Neuwahl darauf
hin. Gemeinsam, so zu sagen "Hand in Hand" gilt es die Aufenthalts-
und Erlebnisqualität zu steigern und die Innenstadt für Einkäufer
und Touristen erlebnisreich zu gestalten. Es gäbe noch vieles zur
Innenstadtsanierung zu sagen, aber dazu ist jetzt hier nicht der Ort
und die Zeit.
Die
SPD Fraktion ist für eine Bebauung, die berücksichtigt, dass in
Zukunft Familien, die nicht über den großen Geldbeutel verfügen,
aber auch junge, ältere und alleinstehende Menschen bezahlbare
Wohnungen benötigen. Wie verträgt sich das alles z.B. mit dem
Beschluss der Ratsmehrheit bei den Kaiserhöfen, weniger Geschosshöhe
unter Verzicht auf Mietwohnungen und der Stadt angebotenem
bezahlbaren Wohnraum? Wir benötigen in Kenzingen mit Ortsteilen
nicht nur Einfamilienhäuser und Luxuswohnungen. Liebe Kolleginnen
und Kollegen und Herr Bürgermeister, nicht der Markt widmet sich
diesem Problem und wird es richten, sondern wir alle hier im Rat
sind gefordert dieses „Wohnproblem“ zu lösen. Wir glauben, dass
Mietwohnungsbau und bezahlbarer Wohnraum eines der zentralen
Probleme der Zukunft sein werden. Nehmen wir mit einem für alle
gesellschaftlichen Gruppen bedarfsorientierten Wohnungsbau die Lunte
vom Zündfass für Unzufriedenheit, Rechtsorientierung oder gar
sozialen Unruhen.
Um das
Dauerthema Kinderbetreuung auf langfristig solide Beine zu stellen
haben mit den Elternvertretern der Kindergärten gute informelle
Gespräche stattgefunden. Die jetzt gefundene Lösung, moderate
Erhöhung und Verschiebung auf September 2018, wird von uns
mitgetragen. Gibt diese den Eltern doch Planungssicherheit für die
nächsten zwei Jahre. Die SPD Fraktion Kenzingen wird sich – wie
bereits seit vielen Jahren geschehen – weiterhin auf Landesebene für
die Gebührenfreiheit in den Kindergärten unseres Bundeslandes
einsetzen, aber dafür brauchen wir auf Landesebene Partner und die
Bereitschaft der anderen Parteien bei diesem Thema mitzugehen.
2018 werden wir uns mit
Freude und positiver Einstellung der Umsetzung all der genannten
Aufgaben stellen, ohne dabei den finanziellen Überblick zu
verlieren, denn trotz sprudelnder Einnahmequellen zählt auch hier
der Blick über den Tellerrand, nämlich auf die Risiken einer
gesamtwirtschaftlichen Entwicklung.
„Wir können die Zukunft nicht
vorhersehen, aber wir können auf sie vorbereitet sein.“(Perikles
gehörte zu den führenden Staatsmännern Athens und der griechischen
Antike im 5. Jahrhundert v. Chr.)
Wir bedanken uns ganz herzlich
bei den Mitarbeitern auf allen Ebenen und Einsatzgebieten und
drücken mit unserer Nennung auch die Wertschätzung ihrer wichtigen
Arbeit für die Einwohner Kenzingens aus. Als eine Leitlinie unseres
gemeinsamen Handelns gilt: „der Mensch im Mittelpunkt unseres
Handelns – handeln wir alle auch danach!“
Unser Dank gilt all den Haupt- und ehrenamtlich Tätigen, die im
Alltag sehr gute Arbeit zum Wohle der Einwohnerschaft, z.B. bei der
Polizei, beim DRK, der tädtischen Feuerwehr mit den verschiedenen
Abteilungen, im sozialen, kulturellen und sportlichen Bereich und in
der Flüchtlingshilfe, verrichten: „sie sind das Schmiermittel, die
das soziale Gefüge der Kommune in Bewegung und zusammenhalten“!
Gerade in diesen Zeiten, in
denen die gesellschaftliche Debatte zu verrohen droht, ist es
wichtig, Haltung und Flagge zu zeigen für Mitmenschlichkeit,
Toleranz, Zusammenhalt und besonders auch für die Europäische Idee,
die uns sehr am Herzen liegt. Zusammenstehen zum Wohle der
Gemeinschaft das ist für uns Sozialdemokraten Selbstverständnis und
Antrieb seit nun über 150 Jahren!
Unser Dank gilt natürlich auch
Herrn Bürgermeister Mathias Guderjan und Herrn Markus Bührer mit
seinem Team für die fristgerechte und sehr gute Erstellung des
Haushaltsplanes.
Die
SPD-Fraktion wird dem vorliegenden Haushaltsplan mit den Teilplänen
zustimmen, auch wenn bei der konkreten Umsetzung einzelner Inhalte
dann noch an den Stellschrauben gedreht werden sollte.
Herzlichen
Dank
Für die
SPD-Fraktion Bruno Strobel, Elisabeth Beha
, Franz Ehrhardt, Madeleine Oelze
Kenzingen, 14. Dezember 2017
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Verkehrswende
u.a. mit dem Fahrrad.
Hauptziel einer Verkehrswende ist das Ziel die CO2 Emissionen
und damit die Umweltschäden zu minimieren. Dabei kann die Benützung
des Fahrrads ganz wesentlich dazu beitragen. Dazu brauchen wir, wie
von der SPD Stadtratsfraktion gefordert, die Umsetzung in ein neues
Radwegkonzept.
Hauptverbindungen brauchen
Fahrradschnellwege und dann von dort die Vernetzung in die anderen
Orte in der Fläche. Dabei gilt auch der Verknüpfung mit anderen
Verkehrsmitteln ein wichtiges Augenmerk. Die Radmitnahme im
öffentlichen Nahverkehr (Zug und Bus) sollte Standard sein. Es sind
auch ausreichend geschützte Abstellmöglichkeiten an den zentralen
Haltestellen von Bus – und Bahn vorzuhalten.
Das schon vorhandene
Radwegnetz sollte in den kommenden Jahren noch komplettiert und
ertüchtigt werden. Für den stark gefragten Radtourismus könnten wir
uns eine bessere Beschilderung und speziell ausgewiesene, vielleicht
sogar thematische Rundfahrten vorstellen. Hier liegt eine große
Chance für die Belebung des Tourismus in der Raumschaft Kenzingen
Für die SPD –
Stadtratsfraktion
Bruno Strobel, Kenzingen,
23.08.2017
IIn
jedem Urlaub werden Millionen Deutsche zu Ausländern.
Mit diesem Kalenderspruch
wünscht die SPD – Stadtratsfraktion allen Einwohnern von Kenzingen
eine erholsame Ferienzeit. Wir wünschen allen viele beglückende
Begegnungen und Erfahrungen und ein gesundes Wiedersehen nach der
Ferienzeit.
Für die SPD – Stadtratsfraktion
Bruno Strobel
Fraktionssprecher Bruno Strobel
Haushaltsrede für das Jahr
2017
Fraktionssprecher Bruno Strobel
Liebe Einwohner der Stadt Kenzingen,
Herr Bürgermeister, Kolleginnen und Kollegen des Gemeinderats!
Populisten sind weltweit auf dem
Vormarsch, sowohl in der „großen“ als auch in der „kleinen“ Politik. Wir
zitieren die SPD Europaabgeordnete Evelyne Gebhardt:
“Wir können sie aufhalten, wenn wir standhaft und glaubwürdig bleiben,
anstatt den Spaltern und Demagogen nachzulaufen. Wenn wir an unseren
freiheitlichen Grundwerten nicht nur festhalten, sondern stärker und
überzeugender denn je für sie eintreten. Wenn wir friedlich und energisch
die Fahne der Demokratie, der Rechtsstaatlichkeit, der Menschenrechte, der
Toleranz und des sozialen Zusammenhalts hochhalten. Jeden Tag, überall“.
Wir als Stadt Kenzingen investieren gezielt in wichtige
Zukunftsbereiche und die Quellen unseres Wohlstands, wie etwa in eine gute
Bildung, am Beispiel einer pädagogisch sinnvollen Schulhofgestaltung, Neubau
einer Kindertagesstätte, die Erhöhung der Attraktivität der Innenstadt oder
der weiteren Erschließung des Gewerbegebietes. Dies ist die beste Antwort,
um den „Ewiggestrigen“ und immer „Unzufriedenen“ keine Sachargumente zu
geben.
Kenzingen ist interessant für
Gewerbetreibende, denn die Standortqualität ist sehr hoch. Die gute
Infrastruktur, z.B. Verkehrsanbindung, das intakte Gemeinwesen,
hervorragende Schulangebote für die Kinder der Angestellten und Arbeiter
usw., dies sind wichtige Standortvorteile bei der Ansiedlung von neuem
Gewerbe.
Die Gewerbesteuer ist mit über 2,2 Millionen Einnahmen eine wichtige
Einkommensquelle der Stadt Kenzingen.
Wenn jetzt
der örtliche Handel noch seine Hausaufgaben bezüglich der Erlebnisqualität
machen würde, dann könnte zusammen mit der anstehenden Innenstadtgestaltung
auch dem schleichenden Tod der Ladengeschäfte vorgebaut werden. Wir müssen
nach unserer Ansicht unsere Innenstadt aus dem Würgegriff des Verkehrs
befreien.
Dazu ist aber Weitsicht und Mut zur Zukunft notwendig. Eine attraktive
Innenstadt ist nur zu gestalten, wenn wir alle den Mut zum großen Entwurf
haben, ansonsten sind es unverantwortbare Fehlinvestitionen Eine alternative
Gruppierung nannte in der letztjährigen Haushaltsrede folgende
Voraussetzungen für die Sanierung: „Neuer Ansatz darf aber nicht bedeuten,
nochmals neue Flickschustereien. Dann heben wir uns diese Ressourcen lieber
für andere Projekte auf.“ (ABL) Wahrlich ein kluger Satz. Handeln wir
gemeinsam danach. Ziel ist es gemeinsam die Aufenthalts- und
Erlebnisqualität der Innenstadt zu erhöhen. Nur die Erreichbarkeit der
Innenstadt mit dem Fahrrad zu verbessern und einem neuen Zebrastreifen,
damit ist es eben nicht getan.
Bei der Frage nach der
„randsteinlosen - niveaugleichen“ Innenstadt entscheidet es sich ob wir die
Teilhabe und Inklusion, die Belange aller älteren und alten Menschen z.B,
für Rollstuhlfahrer/und Menschen mit Gehhilfen, sowie für Mütter mit
Kinderwägen in die Praxis umsetzen und ernst nehmen. Es gäbe noch vieles zur
Innenstadtsanierung zu sagen, aber dazu ist jetzt hier nicht der Ort und die
Zeit.
In Schaufensterreden entlarven sich verschiedene Fraktionen bezüglich des
Mietwohnungsbau- und bezahlbarem Wohnraum. Da lesen wir in den
Haushaltsreden verschiedener Gruppierungen und Parteien aus dem Jahre 2015
und 2016, man höre und staune, solche oder ähnliche Sätze:
„wir sind hier für eine Bebauung, die
berücksichtigt, dass in Zukunft auch mehr ältere Menschen Wohnungen
benötigen, junge Menschen, Alleinstehende benötigen Wohnraum und auch
Familien, die nicht über den großen Geldbeutel verfügen“, oder eine
Gruppierung sagt, „dass mit einer Expansion in die Fläche erst einmal
Schluss sein muss.“ Wie verträgt sich das alles z.B. mit dem Beschluss der
Ratsmehrheit bei den Kaiserhöfen weniger Geschosshöhe unter Verzicht auf
Mietwohnungen und der Stadt angebotenem bezahlbaren Wohnraum oder der
permanenten Ablehnung von Mietwohnungsbau?
Was nutzt uns in allen Wohngebieten ein schnelles Internet, wenn wir nicht
für alle ausreichend Wohnraum haben? Mietwohnungen und bezahlbarer
Wohnraum, wie wir als SPD Fraktion seit Jahren einfordern, bleibt
„Fehlanzeige“! Es gilt für uns die Regel: „zuerst der Mensch und dann die
Technik und nicht umgekehrt, am besten jedoch beides zugleich“
Unsere Sorge gilt auch dem
Hochwasserschutz für die Teilorte, hier sind noch einige Investitionen
notwendig. Unserer Meinung nach haben diese Investitionen in den
Hochwasserschutz Vorrang vor anderen Projekten, hat sich doch in den letzten
Jahren gezeigt, dass die Starkregen, sprich sogenannte
„Jahrhunderthochwasser“, sich zwischenzeitlich fast jährlich wiederholen.
Unsere Aufgabe ist es dabei der Einwohnerschaft bestmöglichen Schutz zu
gewährleisten. An dieser Stelle sei auch der hervorragenden Arbeit unserer
Städt. Feuerwehr ein ganz dickes Lob und Dank ausgesprochen.
Die geplante Ringversorgung für das Trinkwasser in Hecklingen gibt für
Notfälle auf jeden Fall Sicherheit. Da die Aufwendungen für Wasser und
Abwasser sich kostenneutral darstellen müssen sind alle Leitungssysteme auf
dem Stand der Technik zu halten um keinen Investitionsstau entstehen zu
lassen.
Als bevorrechtigte Investition
sehen wir den Bau der neuen Kindertagesstätte am Standort des alten
Feuerwehrhauses, die unsere volle Unterstützung erhält. Die Kombination mit
den zwei Pflegeeinheiten für die AWO begrüßen wir sehr, gibt sie der AWO
doch die Möglichkeit des wirtschaftlichen Arbeitens. –(zur Erinnerung ab
2019 im alten Kloster nur noch Einzelzimmer, dadurch fast 30 Plätze
weniger). Wir werden aber der neuen Planung der Verlegung des neuen Gebäudes
in Richtung Klostergarten, mit dem Ziel der Schaffung von Parkraum vor der
Tagesstätte, die Zustimmung versagen. Wir halten nichts davon vor der
Kindertagesstätte zusätzlich Autoverkehr zu generieren. Dieser Raum sollte
wirklich nur den Kindern vorbehalten sein. Der Bring- und Abhol-Verkehr den
die Eltern der Kita-Kinder erzeugen reicht völlig aus. Es gilt weiterhin zu
bedenken, dass mit der Verlegung nach hinten der Bewegungsraum im restlichen
Teil des Gartens für die alten Menschen, hier der Heimbewohner (im Endausbau
über 75 an der Zahl) noch weiter eingeschränkt wird, dies halten wir für
unverantwortlich. Wir halten die geplanten Parkplätze im hinteren Teil
des Gartens für absoluten Wahnsinn und für eine Entwertung der Ruhe und
Erholungszone. Sie sind auch eine Versündigung gegen die Würde des
Klostergartens.
Das gesamte Projekt soll, zusammen mit der Gestaltung des öffentlichen
Raumes im Bereich Klostergasse, als Verkehrsberuhigte Zone zur Aufwertung
des Stadtkerns beitragen.
Der Betreuungsschlüssel in unseren
städt. Kindertagesstätten wird entsprechend den Landesvorgaben mit drei
Krippenkindern und 7,7 Kindergartenkindern pro Erzieherin vollständig
umgesetzt, im Vergleich dazu kommen auf eine vollzeitbeschäftigte
Kita-Fachkraft in Mecklenburg-Vorpommern durchschnittlich 6,0 ganztags
betreute Krippen- oder 14,4 Kindergartenkinder. Wir haben bei uns also die
doppelte Anzahl an Erziehungspersonal. Freuen wir uns für die Kinder in
Kenzingen. Uns ist allen klar, Personal kostet Geld und die Einwohner
bezahlen mit ihren Abgaben und Steuern diese „Investition in die Zukunft“
mit. Manchmal haben wir allerdings das Gefühl, dass die Eltern der Kinder
dies nicht ausreichend wertschätzen. Der Betrag von über 2 Millionen €
Zuschuss für die Kindertagesstätten sollte eigentlich für sich sprechen.
Im vergangenen Jahr ist der Schuldenberg der Kommunen
in Deutschland um rd. 3.4 % gestiegen – im Gegensatz hierzu ist für
Kenzingen eine erfreuliche Entwicklung zu vermelden.
Kenzingen baut Schulden ab, ist die erfreuliche Botschaft. Trotzdem ist die
prognostizierte pro Kopf Verschuldung Ende 2017mit 1198 Euro noch viel zu
hoch. Unser Ziel sollte es sein diesen pro Kopf Betrag baldmöglichst weit
unter die 1000er Grenze zu senken, um auch die Gestaltungskraft der Kommune
in wirtschaftlich schlechteren Jahren zu gewährleisten und diese Last nicht
kommenden Generationen alleine aufzubürden.
Erfreulich finden wir, dass die geplanten Steigerungen der Steuern und
Abgaben mit fast 500 000€ unseren Handlungsspielraum etwas erweitern.
Erwähnenswert finden wir aber auch, dass der Gemeindeanteil bei der
Einkommenssteuer mit 4 447 000 € fast doppelt so hoch ist wie die Einnahmen
durch die Gewerbesteuer mit 2 271 000 €.
Sorge bereitet uns die angedachte
Kürzung des Steueraufkommens -durch die sog. Vorwegentnahme,-den das Land
Baden-Württemberg für den kommunalen Finanzausgleich bereitstellt. Wir sagen
die Länder sind dafür Mitverantwortlich, dass die Kommunen zur Wahrnehmung
ihrer Aufgaben über eine angemessene Finanzausstattung verfügen. Gerne
zitieren wir an dieser Stelle Franz Müntefering:
„Kommunalpolitik ist nicht das
Kellergeschoß, sondern das Fundament unserer Demokratie.“
Es wäre wünschenswert wenn unsere
Landes- und Bundespolitik dies auch so sehen würde und die Kommunen
entsprechend mit finanziellen Förderungen unterstützen.
Die Erhöhung der Grundsteuer A
begrüßen wir, die Neubewertung des Wertefundaments für die Grundsteuern
dauert mindestens noch bis zum Jahr 2022.So lange dürfen wir nicht warten,
deshalb macht eine Erhöhung nach über 12 Jahren Sinn. Die moderate Erhöhung
ist gerechtfertigt, da die Stadt doch erhebliche Unkosten z.B. bei der
Pflege der landwirtschaftlichen Wege und Rebhaine hat, wie ja auch im
vorliegenden Haushaltsplan ersichtlich ist.
Wir sollten generell bei allen Gebühren/Steuern nach unserer Vorstellung
nicht zu lange mit den notwendigen Anpassungen warten, sind dann doch die
Preissprünge, siehe z.B. Gebühren für Kindertagesstätten oder die
Hundesteuer sehr hoch und dem Bürger kaum vermittelbar.
Der Einwohner erwartet die „Rundum-Versorgung“.
Unsere Verwaltung kann sich sehen lassen im Vergleich mit anderen Städten
und ist weitestgehend gut aufgestellt. Die einwohnerfreundlichen
Sprechzeiten sind besonders hervorzuheben, da müssen sie lange nach einer
solchen Regelung suchen, zumindest im Landkreis Emmendingen gibt es so etwas
nicht mehr.
Bringen wir alle den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
in den städtischen Abteilungen die notwendige Wertschätzung entgegen? Mit
dieser Frage möchten wir als Fraktion den Blick auf die Mitarbeiterschaft
der Stadt Kenzingen leiten. Bei der Personalführung muss eine, nicht allein
sachbezogene, Menschenführung praktiziert werden, sondern die „Ethische“
Autorität, sprich Vorbildfunktion im Vordergrund stehen.
Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen Mitarbeitern auf allen Ebenen und
Einsatzgebieten und drücken mit unserer Nennung auch die Wertschätzung ihrer
wichtigen Arbeit für die Einwohner Kenzingens aus. Als eine Leitlinie
unseres gemeinsamen Handelns gilt: „der Mensch im Mittelpunkt unseres
Handelns – handeln wir alle auch danach!“
Unser Dank gilt aber auch all den ehrenamtlich Tätigen, die im Alltag sehr
gute Arbeit zum Wohle der Einwohnerschaft, z.B. beim DRK, der städt.
Feuerwehren, im kulturellen und sportlichen Bereich und in der
Flüchtlingshilfe, verrichten: „sie sind das Schmiermittel, die das soziale
Gefüge der Kommune in Bewegung und zusammenhalten“!
Wir möchten unsere Haushaltsrede mit einem Zitat von
Albert Einstein beenden; „Ich denke niemals an die Zukunft.
sie kommt früh genug.“ In diesem Punkt unterscheiden wir uns als SPD –
Fraktion allerdings von Einstein, denn wir sagen: „Wir als SPD-Fraktion
haben die Gegenwart und Zukunft und damit das Wohl der Einwohner der Stadt
Kenzingen voll im Blick und handeln auch danach!“
Unser Dank gilt Herrn Bürgermeister Guderjan und Herrn
Markus Bührer mit seinem Team für die fristgerechte und sehr gute Erstellung
des Haushaltsplanes.
Die SPD-Fraktion wird dem vorliegenden Haushaltsplan
mit den Teilplänen zustimmen, auch wenn bei einzelnen Inhalten dann noch an
den Stellschrauben gedreht werden sollte.
Herzlichen Dank
Für die SPD-Fraktion
Bruno Strobel
Elisabeth Beha
Franz Erhardt
Madeleine Oelze
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(am 30. September 2016 im Amtsblatt
veröffentlicht)
Unsere Position.
Wir Sozialdemokraten
möchten, dass in Kenzingen, nicht nur in der Kernstadt, sondern auch in den
Ortsteilen mehr Wohnraum
angeboten wird.
Wer aufmerksam
durch unsere drei Ortsteile geht, kann feststellen, es gibt zahlreiche
ältere nicht mehr genutzte Gebäude. Gleichzeitig wird auf Grund der
aktuellen Situation vermehrt Wohnraum im ländlichen Bereich gesucht.
Anfang August dieses Jahres
hat das Ministerium Ländlicher Raum in Stuttgart eine Presseerklärung
herausgegeben, wonach man sich im Jahresprogramm 2017 vor allem auf die
Förderung wohnraumbezogener Projekte konzentrieren will. Aus unserer Sicht
eine Möglichkeit die Ortskerne zu stärken und damit die Lebensqualität in
den Ortsteilen dauerhaft zu erhalten, ohne dass Flächen für Neuansiedlungen
verbraucht werden.
Deshalb haben wir in der
ersten Gemeinderatssitzung nach der Sommerpause einen Antrag gestellt,
in dem wir die Verwaltung auffordern für die Ortsteile, die Kernstadt ist
nicht betroffen, in Stuttgart einen entsprechenden Antrag zu stellen.
Voraussetzung für die
Aufnahme in die Förderkulisse ist, den ländlich geprägten Charakter der
Ortsteile hervorzuheben, damit sie dem Verdichtungsraum „Randzone ländlicher
Raum“ zugerechnet werden. Da im Koalitionsvertrag die politische Absicht
vermehrt Wohnraum zu schaffen, festgeschrieben ist, sind die
Erfolgsaussichten einmalig gut. Die Aufnahme ins ELR 2017 eröffnet dann auch
privaten Wohnungs- und Hausbesitzern die Möglichkeit Förderanträge zu
stellen.
in der Gemeinderatssitzung am 22. September 2016
-Aufnahme in das ELR-Jahresprogramm 2017-
Im Innenbereich unserer Ortsteile gibt es einen nennenswerten Bestand von
älteren, nicht mehr genutzten Gebäuden, die genügend Potential für eine
künftige Ortsentwicklung bieten.
Wir beantragen deshalb, dass sich die Stadt Kenzingen für die Ortsteile um
die Aufnahme in das ELR-Jahresprogramm 2017 bewirbt.
Damit werden nicht nur Fördermöglichkeiten für das Wohnen an sich, sondern
auch für Wohnumfeld-Projekte und für gewerbliche Maßnahmen erschlossen.
Antragsschluss ist der 28. Oktober 2016
Begründung:
„Deshalb wollen wir die Hälfte unseres Mittelvolumens
für wohnraumbezogene innerörtliche Projekte zur Verfügung stellen. Dazu
benötigen wir aber entsprechende Anträge der Gemeinden und der privaten
Wohnungs- und Hausbesitzer“.
Die ländliche Prägung der Ortsteile zu belegen, ist Aufgabe der Gemeinde,
dann werden die Ortsteile dem Verdichtungsraum „Randzone ländlicher Raum“
zugerechnet und fallen im Gegensatz zur Kernstadt in die Förderkulisse.
(am 29. Juli 2016 im Amtsblatt
veröffentlicht)
Unsere Position.
Wir Sozialdemokraten
möchten, dass in Kenzingen mehr bezahlbarer Wohnraum angeboten
wird und zwar jetzt und nicht erst in 20 Jahren.
Es ist richtig, dass die
momentane Entwicklung an den Kapitalmärkten private Investoren abschreckt in
geförderten Wohnungsbau zu investieren.
Für uns gehört WOHNEN aber
zur Daseinsvorsorge, d. h. die politisch Verantwortlichen sind in der
Pflicht. Zu lange herrschte bei der Mehrheit der Gemeinderatsmitglieder die
Auffassung: In Kenzingen gibt es keinen Bedarf an bezahlbaren Wohnraum. Wie
falsch diese Behauptung ist, belegt ein Beispiel aus der jüngeren
Vergangenheit. Auf ein Inserat im Amtsblatt (Wohnung 6€/qm) meldeten sich
80(!) Interessenten.
Dagegen ist eine andere
häufig vorgetragene Behauptung richtig: „Der Markt regelt das“, allerdings
in einer Art und Weise, mit der wir Sozialdemokraten uns nicht abfinden
wollen. Deshalb kritisieren wir, dass im Baugebiet Ladhof ausschließlich
hochpreisiger Wohnraum entstehen wird. Zweckmäßig eingerichtete Wohnungen
für Leute mit kleinem Geldbeutel sind nicht geplant. Auch im Baugebiet
Kaiserhöfe an der Bombacherstraße ist die Wahrscheinlichkeit sehr gering,
dass dort preiswerte Wohnungen gebaut werden. Natürlich suchen auch Menschen
mit guten und sehr guten Einkommen eine Wohnung aber wenn ausschließlich
diese Klientel bedient wird, droht die soziale Mischung, die die Qualität
einer Gemeinde ausmacht, verloren zu gehen. Eine lokale Wohnungspolitik kann
hier steuernd eingreifen.
Mit dem Einstieg in einen
aktiven Flächenerwerb hätte die Stadt die Möglichkeit sicherzustellen, dass
ein fester Anteil von Neubauflächen für weiteren Wohnraum genutzt wird. Die
Aufnahme in ein Förderprogramm des Landes wird auch nach dem
Regierungswechsel weiterhin möglich sein, nur wird es eine Weile dauern, bis
die neue Landesregierung ihre Förderungskriterien ausformuliert hat.
Die Verwaltung sollte auf jeden Fall darauf vorbereitet sein und sofort
reagieren.Für uns Sozialdemokraten ist die Wohnraumfrage die zentrale
soziale Frage der kommenden Jahre. Wir haben die Sorge, dass eine
folgenschwere Spaltung der Gesellschaft droht, wenn sich der Konkurrenzkampf
um preiswerten Wohnraum weiter verschärft.
Das wollen wir verhindern,
deshalb unterstützen wir alle Schritte, die dem entgegenwirken.
(am 20. Juni 2016 im Amtsblatt veröffentlicht)
Unsere Position.
Unsere Aula ist
in die Jahre gekommen. Es besteht Sanierungsbedarf, darüber sind sich alle
Verantwortlichen einig. Z. B. fehlt der barrierefreie Zugang, Gehandikapte
können die Aula nur über das Gymnasium erreichen, zur Toilettenbenutzung
müssen sie das Gebäude wieder wechseln. Eine energetische Sanierung ist aus
Sicht der Baufachleute ebenfalls empfehlenswert.
Es gibt zwei Möglichkeiten,
die Probleme zu lösen, Sanierung oder Neubau. Erfahrungsgemäß treten trotz
sorgfältiger Planung bei Umbauten immer wieder unvorhergesehene Kosten auf;
Grund genug für die SPD einen Neubau zu bevorzugen. Ein neues Gebäude würde
auch auf Jahre hinaus energetische und bautechnische Anforderungen erfüllen
und mit dem Einbau einer Bewirtungsmöglichkeit erhielte das Haus einen
multifunktionalen Charakter.
Unbestritten ist ein Neubau
teurer als eine Sanierung aber die Differenz relativiert sich erheblich,
wenn man bedenkt, dass für Neubauten Zuschüsse aus dem Ausgleichgleichstock
gezahlt werden, für Sanierungen dagegen nicht.
Dabei könnte auch ein
weiteres Problem gelöst werden, auf das wir seit langem hinweisen. Der
Schulhof wurde im Laufe der Zeit immer wieder verändert, eine gründliche
Neuplanung ist sinnvoll und wünschenswert.
Mit dem Abbruch der Aula und einem Ersatzgebäude an anderer Stelle innerhalb
des Schulgeländes könnte der Schulhof in diesem Bereich räumlich großzügig
aufgewertet werden.
Alle diese Gründe sprechen
nach Ansicht der Sozialdemokraten gegen eine aufwendige Sanierung, weil am
Ende keine langfristig befriedigende Lösung erreicht wird. In einem neuen,
modernen, multifunktionalen, für Kultur
und Sport nutzbarem Gebäude sehen wir die
beste Lösung für Kenzingen.
Stellungnahme der SPD – Fraktion
in der Gemeinderatssitzung am 16. Juni 2016
Wir die SPD – Fraktion werden dem
Jahresabschluss 2015 der Baugesellschaft Kenzingen mehrheitlich zustimmen.
Wir legen aber gleichzeitig Wert darauf zu
betonen, dass die Stadtverwaltung bzw. wir als Gemeinderäte uns an die
eigentlichen Aufgaben der Stadtbaugesellschaft Kenzingen mbH erinnern
sollten. Im Gesellschaftsvertrag in seiner Neufassung 2005 sind
verschiedene kommunale Aufgabenstellungen formuliert:
Ich zitiere z.B. den Punkt 1
1. vorrangig eine ökologisch, ökonomisch
und sozial verantwortbare Wohnungsversorgung für breite Schichten der
Bevölkerung sicherzustellen,
Diese Aufgabenstellung wird leider in
unserer Stadtbaugesellschaft nicht im ausreichenden Maße umgesetzt.
Weiter heißt es soweit es zur Erfüllung
des oben genannten Zwecks erforderlich oder wirtschaftlich geboten ist, kann
die Gesellschaft u.a. Bauten erwerben, errichten, bewirtschaften, verwalten.
Wir hören aber immer wieder von den
Verantwortlichen dass dies hier in unserem schönen Kenzingen nicht notwendig
sei, weil der Markt es schon richten werde. Der Markt meine Damen und Herren
richtet es aber nicht – es entstehen leider nur hochpreisige
Wohnungsangebote, die für Familie aus dem Mittelstand, Alleinerziehenden,
Rentnern u.a. nicht erschwinglich sind und so die Wohnungsnot sich
vergrößert oder die Wohnungssuchenden auf das Hinterland ausweichen müssen
um überhaupt ein Dach über den Kopf zu erhalten.
Dem Mantra „keine neue Schulden“ wird
alles untergeordnet und das wird sich in kürzester Zeit bitter rächen.
„Spiegel – Online“ schreibt in seiner Ausgabe vom vergangenen Dienstag, dass
Schulden in Deutschland einen schlechten Ruf haben. Schulden klingen nach
Schuld, als hätte man etwas falsch gemacht.
Ob Schulden gut oder schlecht sind,
entscheidet sich erst dadurch, wofür man das Geld ausgibt. Schlechte
Schulden sind Schulden, die lediglich für Konsum verwendet werden. Gute
Schulden werden hingegen investiert in die Zukunft unserer Bürger, diese
Schulden lohnen sich!
Bei der jetzigen Zinssituation, wo die
Zinsen nahe bei Null sind lohnt sich diese Zukunftsinvestition. Billiger
wird es nicht mehr.
Die SPD – Fraktion bittet darum im neuen
Haushaltsplan 2017 eine größere Kreditaufnahme für den sozialen Wohnungsbau
vorzusehen.
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Antrag der SPD-Fraktion
am 17.03.2016
Die Stadt Kenzingen wirbt als „Perle des Breisgaus“ für sich. Sie
ist in jeglicher Hinsicht als Wohnort attraktiv und viele Menschen wollen
hier wohnen
Diese Attraktivität verknappt den Wohnraum und dies
trifft vor allem Familien mit Kindern – ältere Menschen und sozial Schwache.
Dieses Problem kann nicht nur allein durch die städt.
Wohnbaugesellschaft gelöst werden, sondern dazu bedarf es auch der Hilfe von
privaten Investoren.
Über den städtebaulichen Vertrag kann die Stadt bzw. der
Gemeinderat Einfluss auf die Bebauung eines Baugebietes nehmen. Es ist nicht
zu viel verlangt wenn dabei als Richtwert etwa 20 Prozent solcher Wohnungen
gefordert werden. (Nur zur Erinnerung die Stadt FR verlangt bei
Mehrfamilienhäusern 50 Prozent bezahlbarer Wohnraum).
Die SPD – Fraktion stellt hiermit den Antrag auf
Erweiterung des vorliegenden städtebaulichen Vertrags in § 3, Abs. 3
·
Der Vorhabenträger verpflichtet sich rd. 20 % der Wohnungen als
bezahlbaren Wohnraum zu schaffen und entsprechend auf dem Wohnungsmarkt
anzubieten.
Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
sehr geehrte Mitarbeiter der
Verwaltung,
sehr geehrte Kolleginnen und
Kollegen Gemeinderäte,
Werte Zuhörerinnen und Zuhörer.
Die Gewissheit ist im Laufe des
letzten Jahres zerbrechlich geworden, wir ahnen, dass unser Frieden
möglicherweise brüchiger ist als erhofft.
Islamitischer und rechtsextremer
Terror werden unsere Gesellschaft vor eine harte Bewährungsprobe stellen.
Wenn wir aber das freiheitliche und friedliche Zusammenleben in Europa
bewahren wollen, dann müssen wir eine unmissverständliche Antwort auf die
Feinde der Freiheit, der Toleranz und der Demokratie finden. Unsere Antwort
für Kenzingen lautet: Wir arbeiten für den Zusammenhalt unserer
Stadt-Gesellschaft, wir leben Offenheit, Freiheit und Demokratie und lassen
uns unsere Überzeugungen nicht von Hass und Gewalt kaputt machen!
Folgerichtig stellen wir die, die
bei uns Schutz suchen nicht unter den Generalverdacht des Terrorismus und
sind froh und dankbar, dass in unserer Stadt so viele Bürgerinnen und Bürger
aktiv in der Flüchtlingsbetreuung tätig sind. Ihnen allen ein herzliches
Dankeschön. Wir wissen aber auch, dass neben der Hilfsbereitschaft Sorge in
der Bevölkerung verbreitet ist. Wir alle müssen darauf achten, dass beides
nicht gegeneinander ausgespielt wird. Für uns Sozialdemokraten ist der
Zusammenhalt der Gesellschaft ein hohes Gut, deshalb werben wir seit Jahren
unter anderem dafür, dass in Kenzingen bezahlbarer Wohnraum
geschaffen wird, damit eine Konkurrenzsituation vermieden wird, die die
Gesellschaft spaltet. Unsere Stadt hat mit der Baugesellschaft eine gute
Basis, aber leider fehlte bisher der politische Wille der
Mehrheitsfraktionen im Gemeinderat, hier tätig zu werden.
Das Bemühen der Verantwortlichen in
der Stadt, die zugewiesenen Flüchtlingskontingente dezentral unterzubringen,
haben wir vorbehaltlos unterstützt. Ende letzten Jahres war allerdings ein
Punkt erreicht, wo andere Lösungen gefunden werden mussten und deshalb
findet der Neubau in der Franzosenstraße und weitere eventuell notwendig
werdende Neubauten unsere Zustimmung.
Sorge bereitet uns die Ressource
des Baulandes. Dieses ist nicht unendlich, ganz im Gegenteil, es zeichnet
sich diesbezüglich bald ein Ende der Entwicklungsmöglichkeiten ab.
In der SPD Fraktion haben wir uns
auf eine kontroverse Debatte über die Bauentwicklung in Kenzingen
eingestellt.
Unser Standpunkt ist klar, wir wollen einen sparsamen Umgang mit Grund
und Boden und wir wollen bezahlbaren Wohnraum schaffen,
beides geht nur mit Geschosswohnungsbau.
In Sonntagsreden flächensparendes Bauen zu fordern, dann aber neue
Baugebiete mit Ein- und Zweifamilienhäusern auszuweisen, halten wir für
nicht zielführend.
Der Bau von Ein- und
Zweifamilienhäusern wurde bei uns in der jüngeren Vergangenheit stark in den
Fokus gerückt, damit ist viel Boden verbraucht.
Wer diesen Flächenfraß eindämmen will, muss innerstädtischen
Geschosswohnungsbau umsetzen und das ist nichts Neues. Unsere Altstadt ist
geprägt von einer hohen Dichte, zum Teil viergeschossiger Gebäude. Dort
erfahren wir, was Urbanität ausmacht und nicht zuletzt deswegen verweilen
wir dort auch gern und nicht in den, in jüngster Zeit entstandenen, meist
anonymen Neubaugebieten.
Es ist an der Zeit, dass in
Kenzingen auch Wohnraum für Familien und Alleinstehende entsteht, die sich
kein eigenes Haus leisten können. Miet- und Baupreissteigerungen liegen bei
uns deutlich über dem Landes- und Bundesdurchschnitt und bezahlbaren
Wohnraum zur Verfügung zu stellen, ist eine alte Forderung der SPD.
Vergessen wir nicht die immer wiederkehrenden Wünsche der Bürger nach
preiswerten Wohnungen, sie sprechen eine deutliche Sprache.
Sicher werden die vorgesehenen Wohnungen zur Beruhigung der Mietpreise in
Kenzingen beitragen.
Auch deshalb ist es aus unserer Sicht richtig bei innerstädtischer
Verdichtung eine Bebauung, mit an die Situation angemessener Bauhöhe, zu
zulassen und wenn Industrieareale aus dem Stadtgebiet verschwinden, sollten
wir uns über die Aufwertung des Stadtbildes freuen.
Der Kinder- und Jugendbereich steht
bei der SPD dauerhaft auf der Agenda. Die Entwicklung in der Versorgung mit
Kindergarten– und Kindertagesplätzen, sowie Angebote der frühkindlichen
Betreuung sind im Focus des Gemeinderats. Jeder in diese Bereiche
investierte Euro ist ein gut investierter Euro.
Entgegen den Gepflogenheiten in der
Vergangenheit können wir uns eine regelmäßige Gebührenanpassung, in kürzeren
Zeitabständen als bisher, vorstellen, damit die Preissprünge für die
Eltern nicht zu hoch ausfallen. Allerdings ist es unser eigentliches Ziel
eine
„gebührenfreie Bildung“ anzubieten, weil das für uns eine
zentrale Frage der sozialen Gerechtigkeit ist. Dass eine Beitragsfreiheit
nur schrittweise erfolgen kann, versteht sich von selbst.
Wir haben uns über den
Verhandlungserfolg der Landesregierung gefreut, die mit den Kommunen einen
Pakt abgeschlossen hat, in dem die Kleinkindbetreuung geregelt wird. Danach
übernimmt Stuttgart (inklusive Bundesmittel) 68% der Betriebsausgaben pro
Kind, das ist im Bund ein Spitzenwert.
Unter einer schwarz-gelben Regierung
erhielt Kenzingen 2011 eine Förderung von 68.000.- €, nach ihrem
Regierungsantritt erhöhte die grün-rote Landesregierung auf 175.000.- €.
Dieses Geld verschafft uns bei weiteren notwendigen Planungen in diesem
Bereich Freiräume, die wir gut gebrauchen können, denn unserer Meinung nach
ist in Kenzingen das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht. Im
vergangenen Sommer hat sich das Gymnasium zaghaft auf den Weg in Richtung
Ganztagsschule gemacht. Wenn eines Tages in allen Kenzinger Schulen diese
Schulform angeboten wird und wir sind überzeugt davon, das wird passieren,
dann wird das Schulgelände anders aussehen als heute. Nachbargemeinden
machen es uns vor, wie man die Attraktivität eines Schulstandortes steigern
kann, Stichwort: z.B. Mensa.
Die in den zurückliegenden Jahren
getätigten Investitionen in den Gebäudeunterhalt der Schulen sind gut
investiertes Geld in die Zukunft Kenzingens.
Nach Abschluss der energetischen
Sanierung des Gymnasiums, dem Umbau der Grundschule zu einem Kinderhaus und
der Sanierung der alten Halle steht nun die Neu- und Umgestaltung des
Außengeländes der Schulanlage an. Das Schulgelände ist als Ort verschiedener
Funktionen und Nutzungen zu begreifen. Wir sehen innerhalb des Schulgeländes
Potentiale, welche bisher nicht oder nur schlecht genutzt werden.
Zum Beispiel stellen wir die in die Jahre gekommene Aula zur Disposition.
Wir denken an den Neubau eines multifunktionalen Gebäudes mit Mensa,
möglicherweise an einem anderen Standort innerhalb des Geländes. Die
bestehende Schulsportanlage, die angrenzenden Freiflächen, alles sollte mit
in die Überlegungen einer Neugestaltung einbezogen werden.
Wir wollen die Mittel nicht für
Flickschusterei am Bestand verbrauchen, sondern diese zukunftsorientiert
einsetzen.
Unsere Fraktion schlägt deshalb vor,
über den Tellerrand einer Gemeinderatsperiode hinauszusehen und im Hinblick
auf die künftige Entwicklung des Schulstandortes Kenzingen das gesamte
Schulgelände im Blick zu haben. Wir sprechen uns für ein planerisches
Gesamtkonzept aus, das dann stufenweise realisiert werden kann.
Seit Langem beschäftigt sich die SPD
mit der Leerstandssituation in der Innenstadt. Es ist klar, dass wir
bestimmte Entwicklungen nicht umkehren können. Der Einkauf im Internet ist
Normalität. In einer Gemeinde unserer Größe können auf Dauer in der
Innenstadt nur noch Läden überleben, die ein spezielles Angebot machen. Das
allein reicht aber nicht um die Aufenthaltsqualität der Innenstadt zu
erhöhen. Wir sind der Meinung, die 2016 anstehende
Hauptstraßensanierung wird viel zur Verbesserung beitragen, wenn wir denn
mutig und zukunftsweisend ans Werk gehen. Mit als Gesamtensemble
denkmalgeschützter Altstadt verfügt Kenzingen über eine Ausgangsituation von
welcher die Nachbargemeinden nur träumen können. Die Zukunftsfähigkeit der
Innenstadt wird wesentlich davon abhängen,
ob es uns gelingt eine attraktive Innenstadtgestaltung mit hoher
Aufenthaltsqualität im Bereich der Hauptstraße zu erreichen, welche
Besucher, Gäste und Kunden anzieht und zum Verweilen einlädt. Ist die
Innenstadt erst einmal mit Leben gefüllt, dann werden sich auch wieder
vermehrt Geschäfte ansiedeln. Handel und Gewerbe geht immer da hin, wo sich
Kaufkraft befindet.
Wir befürworten deshalb den
Vorschlag der Verwaltung die vorliegende Planung nochmals zu überdenken.
Sicherlich können wir es auch mit einer neuen Planung nicht allen recht
machen. Wir sind jedoch der Meinung, dass der Gemeinderat die Ziele
der Planung im Vorfeld konkret definieren sollte, im Sinne einer
zukunftsorientierten Innenstadtgestaltung für Kenzingen. Lassen Sie uns
gemeinsam diese Chance nutzen. Leerstehende Wohnungen tragen wenig zur
Belebung der Innenstadt bei. Wir schlagen deshalb vor, dass die Verwaltung
ein Leerstandskataster erstellt um diesem Missstand entgegenzuwirken.
Kenzingen hat glücklicherweise
engagierte Einzelhändler, wir glauben allerdings, dass unsere Stadt in
diesen schwierigen Zeiten eine Koordinierungs- und Anlaufstelle für
Stadtmarketing im Rathaus haben soll. So können die ehrenamtlichen
Arbeitskreise professionell unterstützt werden. Auch in diesem Bereich
zeigen uns unsere Nachbarn, was für eine erfolgreiche
Stadtvermarktung gebraucht wird, und was sie bewirken kann.
Keine Frage, 2016 wird ein Jahr, in
dem wir große Aufgaben anpacken müssen. Mut macht mir aber dabei ein Satz,
den der kürzlich verstorbene Altkanzler Helmut Schmidt einmal sagte: „In
der Krise beweist sich der Charakter“, darum bin ich sicher, dass wir
die Herausforderungen meistern können.
Wir wünschen uns allen ein
friedliches und erfolgreiches Jahr 2016 und dem Gemeinderat im Besonderen
viele gute Einsichten, damit die berechtigten Wünsche und Forderungen der
Bürgerinnen und Bürger, endlich Gehör finden und umgesetzt werden.
Der Verwaltung und Ihnen Herr
Bürgermeister Guderjan ein herzliches Dankeschön für die Vorbereitungen der
Beschlussvorlagen und die Erstellung des Haushaltsplanes.
Die SPD Fraktion stimmt dem nun
vorliegenden Haushaltsplan zu.
Für die SPD Fraktion
Joachim Pies
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